Diese 11 Ferienhäuser an der Ostsee sind einfach fantastisch

Wer träumt nicht von einem Haus am Meer? Zum Glück muss man nicht unbedingt eins kaufen, erben oder bauen – schöne Häuser an der Küste gibt es schließlich auch zu mieten. Die allerschönsten vereint das Portal Urlaubsarchitektur, wo wir diese elf fantastischen Ferienhäuser an der Ostsee fanden. Hereinspaziert – und staunen.

 

BIRKEDAL

© Lene K. Fotografi

Die Phan­tasiewelt sein­er Tochter Alva hat den Architek­ten zu diesem Haus inspiri­ert, das auss­chließlich aus run­den Räu­men beste­ht. Für Alva soll es auch einen geheimen Raum geben, den offen­bar noch kein Ferien­gast je ent­deckt hat. Aber wie auch, hat der doch genug anderes zu ent­deck­en in diesem außergewöhn­lichen Haus namens Birkedal. Die Strand­kiesel im Mosaik­fuß­bo­den zum Beispiel, den Kamin an der Fen­ster­bank, die Ein­bauschränke mit Riesen­rillen… und nicht zulet­zt: die Land­schaft, die durch große Fen­ster direkt ins Haus kommt, ohne dass man sich raus bewe­gen müsste. Das ist auch gut so: Denn wer will dieses Haus schon ver­lassen? „Beste skan­di­navis­che Design­tra­di­tion – neu inter­pretiert“, find­en die Kol­le­gen von Urlaubsarchitektur.

Gele­gen auf der dänis­chen Ost­seein­sel Møn, 350 Meter vom Strand ent­fer­nt, Kopen­hagen ist anderthalb Autostun­den ent­fer­nt. Bis zu 6 Per­so­n­en. Fer­tig­stel­lung: 2016. Architekt: Jan Hen­rik Jansen, Kopen­hagen. hausaufmoen.de

 

BLACK & BRIGHT

© Andrea Gatzke

Direkt neben Birkedal liegt das Haus, das von den Usern von Urlaub­sar­chitek­tur im Jahr 2016 am häu­fig­sten angek­lickt wurde. Black & Bright heißt es und stammt wie das Nach­barhaus von Architekt Jan Hen­rik Jansen. Allerd­ings: Unter­schiedlich­er kön­nten die bei­den Häuser kaum sein. Während Birkedal der Fan­tasiewelt eines Kindes entsprang, scheint hier eine Kinderze­ich­nung von einem Haus die Basis gebildet zu haben. Die Lin­ien sind klar und schlicht, kräftig die Far­ben. Allerd­ings hat­te das Kind beim Malen nur Papas schwarzen Edding parat: Doch je dun­kler das Haus von außen (black), desto heller und fre­undlich­er strahlt es innen (bright). 2010 wurde das Haus mit dem Architek­tur­preis der Region Vord­ing­borg aus­geze­ich­net. Weit­ere Anerken­nung zollen die Feriengäste im Gästebuch.

Gele­gen auf der dänis­chen Ost­seein­sel Møn, 350 Meter vom Strand ent­fer­nt, Kopen­hagen ist anderthalb Autostun­den ent­fer­nt. Bis zu 8 Per­so­n­en. Architekt: Jan Hen­rik Jansen, Kopen­hagen. hausaufmoen.de

 

MEERHAUS

© Mar­tin Böttcher

Ger­ade ein­mal vierzig Schritte vom Strand ent­fer­nt liegt das Meer­haus zwis­chen Kiefern – und fügt sich durch seine Fas­sade optisch wun­der­bar ein. Drin­nen öff­nen sich viele Blicke auf das Wass­er und die ruhige Bod­den­land­schaft. Aber auch über die Innenein­rich­tung kann man den Blick get­rost schweifen lassen: Stil­sich­er wur­den hier Far­ben und Mate­ri­alien kom­biniert und hier und da Hin­guck­er arrang­iert. Das Meer­haus wurde in ökol­o­gis­ch­er Bauweise erstellt und ste­ht im See­bad Lub­min, einem 2000-Ein­wohn­er-Dorf zwis­chen Greif­swald und Wolgast.

Gele­gen im Greif­swalder Bod­den in unmit­tel­bar­er Nähe zum Strand. Architek­ten: Wack­er Zeiger, Ham­burg. ostsee-urlaub-lubmin.de

 

SEEHAUS AHRENSHOOP

© Tom Wagner

„Geschmack­voller kann man so etwas kaum ein­richt­en,” befand Die Zeit einst, wobei „so etwas“ ein altes reetgedeck­tes Häuschen aus den 1950ern meint, dessen beste Jahre schon längst ver­gan­gen zu sein schienen, bevor Architek­tin Heike Geb­hard hier mit viel Liebe und Sorgfalt zu Werke ging. Design­klas­sik­er geben dem See­haus Ahren­shoop Ruhe. Aufre­gende Tape­tende­signs imi­tieren Bücher­re­gale und Koi-Beck­en. Das Haus liegt nur eine Minute vom Strand ent­fer­nt, mit­ten in der Ahren­shoop­er Kün­stlerkolonie. Und unweit vom Hotel Char­lot­ten­hof, das übri­gens von der­sel­ben Architek­tin umge­baut und ein­gerichtet wurde.

Gele­gen an der Ost­seeküste, in Ahren­shoop auf Fis­ch­land-Darss. Bis zu 6 Per­so­n­en. Architek­tin: Heike Geb­hard. seehaus-ahrenshoop.de

 

HAUS M

© Michael van den Boogard

Die Dop­pel­haushälfte unter den Design­fe­rien­häusern: Denn hier mietet man nicht das ganze, son­dern halbe Haus. Haus M beste­ht aus zwei Hälften, deren Dachkör­p­er gegen­sät­zlich ver­laufen und so eine Art M bilden. Jede der bei­den Ferien­woh­nun­gen schaut in eine andere Rich­tung, so dass sich die Feriengäste nicht in die Quere kom­men. Während das Wohnz­im­mer mit Küche und Ess­platz großzügig gestal­tet ist (der Raum ist bis zu sechs Meter hoch), sind Schlafz­im­mer und Bad eher klein und funk­tion­al gehal­ten. Das Haus liegt ruhig am Fel­drand. Der naturbe­lassene Sand­strand mit sein­er Steilküste ist in weni­gen Minuten zu Fuß erreichbar.

Gele­gen am Ort­srand vom Ost­see­bad Rerik, in unmit­tel­bar­er Nähe zum Meer. 2 Woh­nun­gen für je 4 Per­so­n­en. Architekt: Sebas­t­ian Kablau. www.ferienhaus-rerik.eu

 

HAUS OTTENI

© C. Otteni

Hier möchte man sofort einen Film drehen. Was für eine Kulisse! In dem alten Lan­dar­beit­er­haus haben die Architek­ten mit­tels ungewöhn­lich­er Durch­brüche und Schiebetüren span­nende Sich­tach­sen geschaf­fen, an denen man sich kaum satt sehen kann. Far­blich wird das Ganze in den Tönen bespielt, welche die Land­schaft, allen voran der Strand, vorgibt bzw. der Lehm­putz schon mit­bringt. Rustikales Holz spielt zudem eine große Rolle: an den alten Deck­en­balken sowie den Schiebetüren. Sechs Fen­stertüren öff­nen sich zum großen Garten, in dem eine Hänge­mat­te zwis­chen Bäu­men baumelt. Andere Net­ze sucht man der­weil verge­blich: Im Haus Otteni wird bewusst auf Inter­net und W‑Lan verzichtet, denn der Gast soll hier richtig abschal­ten. Übri­gens auch vom Trubel der See­bäder: Der Strand ist drei Kilo­me­ter weg. Wer den­noch nicht weiß, was er hier ohne Inter­net machen soll, schreibt vielle­icht ein­fach ein Drehbuch.

Gele­gen in Rerik, Blengow zwis­chen Wiesen und Obst­bäu­men, nahe der Ost­see. Bis zu fünf Personen.
Architekt: Christof Piaskows­ki, Berlin. www.otteni.com/hausotteni

 

HAUS WIECKIN

© Ste­fan Melchior

WIECKin ist die mod­erne Umset­zung eines tra­di­tionellen Gebäude­typs“, so die Kol­le­gen von Urlaub­sar­chitek­tur, „und sowohl außen als auch innen durch Funk­tion­al­ität und klare Lin­ien geprägt.“ Erbaut wurde das Haus in der region­al­typ­is­chen Form des Drem­pel­haus­es, also als zweistöck­iger Bau mit geringer Dachnei­gung. Auch die ver­wen­de­ten Mate­ri­alien – Holz, Blech, Stein und Beton – sind typ­isch für die Region. Eher untyp­isch: die kon­se­quente mod­erne Ausstat­tung und der schwarze Anstrich der Holz­fas­sade. Im Erdgeschoss sitzt man vorm Kamin oder am Esstisch. Eine Sicht­be­ton­treppe führt in das Obergeschoss mit zwei Schlafz­im­mern und einem großen Bad mit Sauna.

Gele­gen in Wieck auf dem Darss. Für 4 Per­so­n­en, auf Anfrage bis zu 6 Per­so­n­en. Architek­ten: Möhring Architek­ten, Berlin. www.wieckin.de

 

HAUS BUBKEVITZ

© Kai Ohl

Wer die Großs­tadt weit hin­ter sich lassen aber auf ein durchgestyltes Interieur keineswegs verzicht­en will, ist im Haus Bubke­vitz genau richtig. Hier ist nichts drumherum außer Felder und Wiesen. Wer was erleben möchte, muss eine halbe Stunde mit dem Auto fahren. Dann ist er in Binz oder Baabe. Oder auf der Schaabe mit den schön­sten Strän­den Rügens. Wer nicht fahren mag, bleibt im Haus. Und erfreut sich an dem überdi­men­sion­ierten Kan­inchen über dem Bett oder dem Picas­so-Schaf neben dem Esstisch. An dem Blick in die Land­schaft, den man sog­ar in der Sauna genießt. Und an dieser Stille, die zwis­chen den Gräsern und Hal­men fest ver­ankert zu sein scheint. Aus einem Bauern­haus, ein­er Schule und ein­er Sche­une wurde hier im Nir­gend­wo Rügen ein Ruhe­p­ool geschaf­fen, der seines­gle­ichen sucht.

Gele­gen im Nord­west­en der Insel Rügen, abgele­gen zwis­chen Feldern und Wiesen. 6 bis 8 Per­so­n­en. Architekt: Drebing Ehmke Architek­ten, Greif­swald. www.bubkevitz.de

–> Nach Rügen mit­nehmen: unsere „Eska­paden“ aus dem Dumont-Verlag!

 

SALVINIA LODGE

© www.salvinialodge.com

Ein Fach­w­erkhaus aus dem Jahr 1798 kommt an im Heute: Die alten Balken und Holzwände wer­den mit mod­er­nen Design­er­mö­beln und über­raschen­den Details kom­biniert – wie etwa der alten indis­chen Tür, die so gut in das einst von protes­tantis­chen Siedlern erbaute Haus passt, als hätte sie niemals woan­ders gek­narzt. Das Haus hat drei große Zim­mer, die je in Schlaf- und Wohn­bere­ich unterteilt sind. Wir wür­den das „Comix-Zim­mer” wählen. Denn hier genießt man aus der freis­te­hen­den Bade­wanne den Blick auf den Kamin – und hat im Bad einen Com­ic an der Wand. Die Salvinia Lodge liegt in der Niederung des Weich­seldeltas zwis­chen Danzig, der Marien­burg und den Masuren am Dor­frand in Einzel­lage. Die Bern­steinküste mit ihren schö­nen Sand­strän­den ist cir­ca vier Kilo­me­ter entfernt.

Gele­gen im pol­nis­chen Zulawy (Werder), Steg­na, im Weich­seldelta. Architek­ten: Jür­gen Schülke aus Berlin, Mag­dale­na Adamus/Loft, PL-Sopot. www.salvinialodge.com

 

USEDOM RELAXX

© www.usedom-relaxx.de

Wer ein Segel­boot hat, reist am besten damit an. Denn zum Ferien­haus gehört ein eigen­er Boot­sliege­platz in der kleinen Mari­na des Ortes. Doch man braucht natür­lich kein Boot, um im Use­dom Relaxx glück­lich zu wer­den. Das geht ganz ein­fach. Im wild­schö­nen Garten zum Beispiel. Im Bade­haus. In der Sauna. Im Spa-Pool. Vorm Kamin. Am Küchen­tisch, an dem man ver­mut­lich begeis­terte Postkarten schreibt. Oder die Land­karte studiert und staunt, wie groß dieses Achter­wass­er doch ist, an dem man sich hier befind­et. Wer kein eigenes Boot hat, heuert ein­fach auf ein­er Yacht an und segelt über die Lagune dem Son­nenun­ter­gang entgegen.

Gele­gen in Gnitz auf der Insel Use­dom, am Achter­wass­er. 2 Woh­nun­gen für je bis zu 4 Per­so­n­en. Architek­tin: Elis­a­beth Buch­n­er-Schlögl, Arn­storf. www.usedom-relaxx.de

 

STRANDWOOD HOUSE

© www.strandwood.de

Nein, wir sind nicht in Schwe­den. Es sieht nur so aus. Das Strand­wood House an der Mari­na des Fis­cher­dor­fes Gager auf Rügen ist von außen ein schlicht­es Holzhaus und innen skan­di­navisch ein­gerichtet: schlicht und sil­sich­er. Große Fen­ster – eine Maßan­fer­ti­gung aus Däne­mark – lassen viel Licht ins Haus und geben den Blick frei auf die gemütliche Hafenkulisse, von der man gle­ich­sam ein Teil ist. Beim Früh­stück sitzen und den Fis­ch­ern bei der Arbeit zuschauen – wo kann man das son­st schon? Inspiri­ert wur­den die Bauher­ren allerd­ings nicht von Kinder­fil­men aus Schwe­den, son­dern von den klas­sis­chen Boot­shäusern an der Ost­see, in der die Fis­ch­er ihre Schiffe und Fang­geräte lagerten und auf Vor­der­mann brachten.

Gele­gen im Hafen von Gager auf Rügen. Bis zu 8 Per­so­n­en. Architek­ten: Kil­ian Piltz, Wolf­gang Warnkross. www.strandwood.de

–> mehr über Gager und die Hal­binsel Mönchgut ste­ht hier

 


Mehr Urlaub­sar­chitek­tur gibt es im Inter­net. Und in dem neuen Buch URLAUBSARCHITEKTUR — Selec­tion 2017 von Jan Hamer und Chris­tiane Pfau. Unter den 31 dort vorgestell­ten Häusern ist auch das hier gezeigte WIECKin. Für Reisende an Nord­see und Ost­see eben­falls inter­es­sant: der Back­stein­spe­ich­er in Stral­sund, das Syl­ter Haus Ella am Meer, die bei­den schmalen Ferien­häuser Friedrich und Franz in Warnemünde sowie das Haus Steuer­mann auf Föhr. Es gibt also einiges zu ent­deck­en in dem neuen schö­nen Buch der Fre­unde der Urlaub­sar­chitek­tur, das man übri­gens nicht auf dem Kaf­feetisch liegen lassen muss: Durch seinen leicht­en Leinenein­band macht es sich eigentlich auch ganz gut als Strandlektüre.

Edi­tion URLAUBSARCHITEKTUR — Selec­tion 2017. Her­aus­ge­ber: Jan Hamer. Autoren: Chris­tiane Pfau/Anke Stein­weg. Gestal­tung: Kathrin Schmuck, Buchar­chitek­tur. 256 Seit­en. Auf Deutsch und Englisch. Preis: 34.95 Euro. Leseprobe