Statt Sand und Salz tragen wir uns das Meer von nun an anders auf dem Körper: dank Tattoos mit martimen Motiven des Brooklyner Designlabels „Tattly“.
Manchmal möchte man sich ja einfach nicht festlegen. Ostsee oder Nordsee, Darß oder Amrum, Krabbenbrötchen oder Steckerlfisch? Eben. Und wer will sich da schon einen Anker auf den Unterarm tätowieren lassen wie Popeye? Vor allem, weil Seebären von heute mehr Auswahl haben als dieses typische Matrosensymbole – und sich immer wieder ein anderes Zeichen der Meer-Liebe zulegen können, temporärer Tattoos sei Dank.
Dass diese Klebebildchen längst nicht mehr nur schrillbunter Kitsch für Kindergartenkinder sind, liegt an Tina Roth Eisenberg, einer Schweizer Graphikdesignerin, die seit Jahrzehnten in New York lebt – und bekannt wurde wegen ihres Blogs „Swissmiss“. 2009 startete sie „Tattly“, eine wachsende Linie mit abziehbaren Tattoos, weil sie es leid war, schlecht designte Klebebildchen auf den Armen ihrer Tochter zu sehen. „Ich habe für mich eine Regel aufgestellt“, erklärt Roth Eisenberg auf der Tattly-Seite, wieso sie die Dinge selbst in die Hand nahm: „Wenn ich mich dabei ertappe, dass ich mich immer und immer wieder über etwas beschwere, muss ich entweder selbst etwas daran ändern oder die Sache vergessen.“
Mittlerweile hat „Swiss Miss“ ein riesiges Netzwerk an Künstlern und Designern inspiriert, Motive für „Tattly“ beizusteuern – unter anderem die fast antiquarisch wirkende „Nautical“-Serie der im kanadischen British Columbia lebenden Künstlerin Fiona Richards, mit ozeanblauen Schwalben, Segelschiffen und, na klar, Ankern, als wären sie von Popeye inspiriert. Richards’ Set mit Lagerfeuer, Zelt und Seemannsknoten würde man zu gerne direkt am Ostseestrand um die Ecke von Ahrenshoop ausprobieren.
Eine ganz andere Art von Sommerlaune verbreitet Julia Rothman mit ihren „Boardwalk“-Motiven: Sonnebrille, Wasserball, Sonnenschirm und den Geruch von Pommes in der Nase. Zusammen mit der einzigen Uhr, die man sich am Meer umschnallen sollte: „Later“ steht da statt einer Uhrzeit. Die nehmen wir!
Apropos Pommes: Am ehesten lässt sich die Sehnsucht nach der Küste bekanntermaßen mit Essen kompensieren. Wer gerade keine Moules zu den Frites zur Hand hat, kann sich solange die Miesmuscheln von Duke Riley (der übrigens auch ein echtes Tattoostudio in Brooklyn betreibt), an den Körper kleben (siehe oben).
So, jetzt fehlt eigentlich nur ein Motiv zu unserem Glück: ein Fischbrötchen-Tattoo.
Die Sets mit je acht Tattoos kosten 15 US-Dollar, einzelne Motive kommen im Zweierpack für je 5 US-Dollar, geliefert wird zollfrei auch nach Deutschland. www.tattly.com