Friesenwaffeln zum Selberbauen

Zugegeben, Pflaumenmus ist jetzt keine echte Amrumer Spezialität. Aber ohne Pflaumenmus ist die süße Insel-Delikatesse eben schlicht nicht denkbar. Friesenwaffeln, natürlich.

Die Waf­feln knus­pern süß, dazu die schmelz­zarte Schlagsahne und dazwis­chen das herbe, dun­kle Mus. Wer immer sich das aus­gedacht hat: Es passt per­fekt in jede Jahreszeit an der Küste. Und seien wir ehrlich: Irgend­wann weht immer der Wind so frisch, dass man Lust bekommt auf alles, was knus­prig, crémig, süßherb übere­inan­der geschichtet ist, dass es nur so kracht, wenn man mit der Tortenga­bel reinpiekt.

Wir haben zwei Vari­anten pro­biert: die Friesen­torte vom Café Schult – und die Friesen­waf­feln im “Oomes Hüs” in Nord­dorf. Bei den einen mit Blät­terteigschicht­en, bei den anderen mit Rot­er Grütze statt Pflau­men­mus. Aber naja, was sollen wir sagen: Wir haben die Teller leergekratzt.

Nein, wir waren noch nicht fer­tig. Kurz­er Foto­stop vor dem Fin­ish. ©A. Haeming

Das beste aber: Das Prinzip ist so leicht wie die leicht­este Küsten­brise, so dass man sich den Amrumer Urlaub­s­geschmack auch nach­bauen kann. Ein­fach Friesen­waf­feln aus dem Café Schult mit nach Hause nehmen, dann loss­chicht­en: Schlagsahne, Pflau­men­mus, Waf­feln, fer­tig. Und die Pack­ung in Sand­dorn mit der Dünendis­tel vorne­drauf ist so oder so das per­fek­te Sou­venir: Sie sieht ver­dammt gut aus.

Nicht ohne meine Friesen­waf­feln – Sou­venirk­it aus Amrum. ©A. Haeming

Wer lieber die Torte back­en will: Der Kon­di­tor von Schult hat schon mal vorge­back­en: https://youtu.be/0DHKFLoueRI

Wir haben uns ein Stück Friesen­torte im Café Schult teilen müssen, so groß war das.
©C. Jeske

Das Küstenzitat

„Manch einer mochte glauben, dass die Krater des Grand Canyons oder die Reisfelder Vietnams das Nonplusultra waren. Aber als jemand, der wirklich viel gesehen hatte, auf fast jedem Kontinent gewesen war, überfüttert von außergewöhnlichen Eindrücken, konnte Fanny guten Gewissens behaupten: Nirgendwo war es so schön wie in ihrer Heimat. Die hohen Dünen an der Ostsee. Weiße, breite Strände und grüne, flache Felder.
Der gelbblühende Raps im Frühling. Die unzähligen Seen, deren Wasser wie eine Handvoll Diamanten glitzerte. Selbst im tiefsten, kältesten Winter, wenn einem der eisige Wind vom Meer in die Haut schnitt und das Gesicht taub werden ließ, wenn Eisschollen einsam auf der Ostsee trieben, konnte sie der Landschaft ihrer Heimat noch etwas abgewinnen.“

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Über Stralsund

Nach Stralsund kommt jeder, der nach Rügen will und nicht auf dem Seeweg anreist. „Tor nach Rügen“ wird die Stadt auch genannt – wer hier allerdings nur durchfährt, verpasst einiges: vor allem eine hübsche Altstadt, die mit ihren Zeugnissen der Backsteingotik seit 2002 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, sowie das Meeresmuseum mit dem Ozeaneum, das 2010 – zwei Jahre nach der Eröffnung – zum Europäischen Museum des Jahres gewählt wurde und heute das meistbesuchte Museum Norddeutschlands ist.
 

Unser Tipp für Stralsund

Kein Segelschein, aber Lust auf einen Segeltörn? In Stralsund kann man ganz unkompliziert auf einer Yacht mitsegeln. Abends in den Sonnenuntergang hinein (20 Euro pro Person), einen Tag lang Richtung Hiddensee (69 Euro pro Person) oder in mehreren Tagen rund um Rügen (350 Euro pro Person). Weitere Tripps und Infos gibt es hier. (Link www.stralsundtourismus.de/de/eine-stadt-am-wasser/mitsegeln).