Klein-Venedig per SUP

Das von Kanälen durchzogene Tiefwerder in Spandau bei Berlin, auch Klein-Venedig genannt, ist ideal für SUP-Anfänger. Denn hier, in den schmalen Nebenarmen der Havel, stören weder Motorboote noch Segelyachten. Dafür lenken Graureiher und co. die Blicke auf sich.

SUP Zweiküsten Logo

Start­punkt: „Alte Liebe“. Das Restau­rantschiff feierte im sel­ben Jahr Schiff­s­taufe wie die „Titan­ic“, fand aber ein weit besseres Ende: am Grunewald, beste Lage, schöne Aus­sicht, täglich Käf­fchen und Kuchen. Hier wird das SUP zu Wass­er gelassen und rechts am Ufer des Stößensees ent­lang der vie­len Boote und Yacht­en gesteuert.

Die imposante Stahlkon­struk­tion der Stößensee­brücke gibt die Rich­tung vor. Die Brücke verbindet Span­dau mit Char­lot­ten­burg- Wilmers­dorf und teilt den Stößensee in den südlichen und den nördlichen Teil dahin­ter, der klein­er und daher schnell durch­quert ist. Rechts am Ufer liegen die Havel­stu­dios. Ein paar berühmte Filme wur­den hier gedreht, etwa „Him­mel über Berlin“ von Wim Wen­ders oder „Jed­er stirbt für sich allein“ mit Hilde­gard Knef.

Steg vom Bootsladen in Tiefwerder

Am Ende des Sees gabelt sich der Wasser­weg auf. Links geht es in den Haupt­graben zu Klein-Venedig (übri­gens nicht zu ver­wech­seln mit Neu-Venedig im Berlin­er Osten, das hier schon beschrieben wurde). Rechts Natur pur – mit etwas Glück kann man Biber oder Otter sehen. Links haben ein paar Glück­liche ihre Anwe­sen ans Wass­er geset­zt. Auch „Der Boot­sladen“ wird passiert. Hier steigen alle in die Tour ein, die sich da ein SUP mieten (und haben später die Wahl, ob sie noch den Stößensee erkun­den wollen oder es beim lauschi­gen Kanal­ge­flecht von Klein-Venedig belassen wollen).

Links vom Haupt­graben führt bald ein klein­er Arm Rich­tung Tiefw­erder Wiesen. Das natür­liche Über­schwem­mungs­ge­bi­et ist Land­schaftss­chutzge­bi­et und das let­zte Berlin­er Gewäss­er, indem noch Hechte laichen. Doch wir bleiben auf dem Haupt­graben, den wenig später ver­schiedene Wasser­wege kreuzen. Scharf links gelangt man in den idyl­lis­chen Kleinen Jür­gen­graben und pad­delt vor­bei an schö­nen Häusern, kleinen Gärten und angelein­ten Tret­booten – und an dessen Ende schließlich zum Südhafen.

Wegeschild im Kleinen Jürgengraben bei Tiefwerder

Immer Richtung Hawaii

Es geht rechts ent­lang und nach 400 Metern wieder zurück in die Kanäle von Tiefw­erder. An der schon bekan­nten Kreuzung weisen an einem Pfos­ten mit Vogel­häuschen Schilder nach Pots­dam, zum Nord­kap und nach Hawaii – 11885 Kilo­me­ter sind es bis zu den Inseln, wo das Stand-Up-Pad­deln als Abfall­pro­dukt des Sur­fun­ter­richts abge­fall­en sein soll.

Ein­fach Rich­tung Hawaii ger­adeaus in den Haupt­graben. Für ein Pick­nick eignet sich die kleine Wiese, die wenig später rechts zum Anle­gen ein­lädt – oder etwas weit­er der Boot­sladen, der auch kalte Getränke verkauft.

Zurück geht es über den Stößensee. Wer sich hin­ter der Brücke rechts hält, passiert Pichel­swerder – Mitte des 19. Jahrhun­derts beliebtes Aus­flugsziel für Span­dauer und Berlin­er, heute eins von 12 Berlin­er Hun­deaus­laufge­bi­eten und als solch­es eben­falls sehr beliebt. An der Spitze der Insel kann man viele glück­liche Hunde dabei zuse­hen, wie sie ins Wass­er jagen. Direkt gegenüber liegt die „Alte Liebe“. Dor­thin wird das Board jet­zt – mit Blick auf querende Segel­boote und andere Wasserge­fährte – gesteuert.

Pichelswerder

Länge der SUP-Strecke: 6 Kilometer

Schwierigkeit: einfach

An- und Abfahrt: Mit Bus 218, etwa ab S‑Bahn Messe Nord/ICC oder S‑Bahn Wannsee

SUP-Auslei­he (da mit­ten auf der Strecke: Route entsprechend anpassen): https://der-bootsladen.de/

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