Sascha Tieshen führt die Familienpension Letj Briis, das heißt „Kleine Brise“, denn die Lütten sind hier ganz besonders willkommen. Wir fragten ihn, wie das Haus wurde, was es heute ist. Ein Protokoll.
„Ich bin in diesem Hotel im Prinzip aufgewachsen. Meine Mutter hat hier gearbeitet, damals hieß es noch Hotel Wellkimmen. Wir haben um die Ecke gewohnt, hier kennt jeder jeden. Nicht auf Amrum zu leben kann ich mir kaum vorstellen. Deswegen war es für mich vor ein paar Jahren keine Frage, das Haus von meinem Patenonkel zu übernehmen und zum ersten Familienhotel Amrums umzugestalten.
Und auch wieder als echten Familienbetrieb: Meine Frau und ich haben in den vergangenen Jahren alles selbst renoviert, jedes Zimmer neu gemacht. Mein Vater hilft auch, wo er kann, etwa beim Frühstücksdienst. Und meine Frau häkelt besondere Amrumer Puschen, die unsere Gäste als Souvenir mit nach Hause nehmen können.
Gerade Familien liegen uns sehr am Herzen. Wir haben unsere Zimmer kindersicher gemacht, mit Kanten- und Geländerschutz sowie Sicherheitssteckdosen. Außerdem bieten wir Babybetten, Wickeltische, Flaschenwärmer und so manches mehr, was die Lütten gut gebrauchen können. Und Kinderbücher natürlich, wir haben ein paar wunderbare Bücher über das Leben am Meer. Und damit alle leicht zum Strand kommen, steht der Bollerwagen direkt vor der Tür.
Besonders geeignet für Familien sind unsere Ferienwohnungen für bis zu vier Personen, das 2‑Raum-Familienzimmer mit Verbindungstür oder die Familiensuite, die über zwei Etagen geht. Unserer Tochter gefiel das Schlafzimmer unterm Dach schon während der Renovierung am besten: Wenn man da im Bett liegt, sieht man direkt in den Sternenhimmel und kann den Mond beobachten. Die Zimmer und Wohnungen haben wir in den Farben der Dünen gehalten: Sandgrau und Dünengrasgrün.
Die lange Geschichte der „Kleinen Brise“ ist uns wichtig, wir wollen zeigen, wie wir Amrum verbunden sind. Auf dem Dachboden haben wir beim Umbau alte Kalender gefunden – mit lauter wunderschönen Szenen unserer Insel. Auf einem Foto ist auch mein Opa beim Ringreiten zu sehen. Ich habe die besten Bilder rausgesucht und sie in den Fluren aufgehängt.
Eine ganz besondere Attraktion auf Amrum ist das traditionelle Biike Brennen im Februar. Riesige Feuer sollen den Winter austreiben. In allen Dörfern der Insel brennen nach Einbruch der Dunkelheit die weithin sichtbaren Feuer, die jeweilige Feuerwehr des Ortes, die ja ohnehin im Einsatz ist, schenkt Glühpunsch aus. Ich ziehe dann gemeinsam mit den Gästen zum Feuer. Für unsere Gäste ist das Fest immer faszinierend. Viele kommen im Folgejahr gleich wieder.
Hunde sind bei uns übrigens auch willkommen, wir halten Näpfe und Leckerlies für die Vierbeiner bereit. Und gleich um die Ecke vom Hotel liegt der weitläufige Hundestrand. Da können sich die Hunde herrlich austoben.
Auf der Insel gefällt mir Norddorf am besten: Wir haben hier alles. Im Westen die hohen Dünen, im Süden breiten sich Wald und Heide aus, im Norden grüne Marschwiesen. Da geht der Blick geht über Deich und Wattenmeer bis zum Seevogelschutzgebiet Amrumer Odde. Auch der Ort hat einiges zu bieten: Wir haben eine Fußgängerzone, wir haben einen Strand, man kann Eis essen gehen und abends in ein Restaurant. In Wittdün ist nur Beton an Beton und Nebel ist zwar sehr hübsch mit seinen Friesenhäusern – aber in Norddorf gibt es eben alles auf einmal. Man hat mehr Abwechslung.
Wo es mir in unserem Hotel am besten gefällt? Hier im Garten. Im Strandkorb zu sitzen und die Abendsonne zu genießen, mehr brauche ich nicht. Wir haben sechs Strandkörbe, da findet eigentlich jeder seinen ruhigen Platz.“
Protokolliert von aha.