Wer braucht schon Limetten? Rezept für einen Sanddorn-Caipirinha

Wie so vieles im Leben ist auch die Limette im Caipirinha ersetzbar. Sanddornbeeren sind mindestens genauso sauer und gesund – und sorgen auch noch für Farbe.

Kaum ein Cock­tail ste­ht so für den Som­mer wie der Caipir­in­ha. Das liegt nicht nur an dem her­rlich frischen Geschmack der Limet­ten, son­dern auch an den Bildern, die mitschwin­gen. Som­mer! Strand! Südameri­ka! Doch spätestens seit dem let­zten Som­mer darf die Frage erlaubt sein: Wer braucht Bahia, wenn er Binz hat? Oder die Copaca­bana, wenn Küh­lungs­born eben­so tro­pisch ist? Auch der brasil­ian­is­che Caipir­in­ha hat längst eine nord­deutsche Antwort: den Sanddorn-Caipi!

„Die Zitrone des Nor­dens“ wird der Sand­dorn auch genan­nt, dabei hat er sog­ar noch mehr Vit­a­min C als die Frucht aus dem Süden, näm­lich 200 bis 900 mg pro 100 g Frucht­fleisch (Zitro­nen oder Orangen kom­men auf 50 mg). Gegen aller­lei Zip­per­lein und Haut­prob­le­men soll die Power­beere helfen. Schon Dschingis Khan hat­te auf seinen Eroberun­gen stets ein Fläschchen Sand­dornöl dabei. Mehr über Sanddorn.

Sanddorn Zweige Beeren

So sieht der Sand­dorn aus, wenn man die Blät­ter ent­fer­nt. © jes/zweiküsten

Wo bekomme ich den Sanddorn her?

Für einen Sand­dorn-Caipir­in­ha muss man als erstes natür­lich die Sand­dorn­beeren besor­gen. Entwed­er tiefgekühlt als halbes oder ganzes Kilo aus dem Netz. Oder von der Küste aus der eige­nen Ernte. An vie­len Orten an der Ost­see hän­gen sie von Sep­tem­ber bis Mitte Dezem­ber am Strauch. Allerd­ings macht es einem der raum­greifende Busch nicht leicht: Er hat Dornen.

Auch ist die Haut der Beeren oft so zart, dass sie beim Pflück­en gern platzt. Wenn möglich (Garten, Plan­tage etc.) schnei­det man die ganzen Zweige ab, friert sie ein und klopft die Beeren dann leicht vom Strauch. Wer lieber direkt vor Ort ern­tet, pro­biert sich im „Melken“: Mit einem groben Arbeit­shand­schuh wer­den die Beeren dabei vom Strauch gestreift.

So erntet man den Sanddorn auf der Plantage am Kap Arkona auf Rügen

So ern­tet man den Sand­dorn auf der Plan­tage am Kap Arkona auf Rügen: mit dem ganzen Zweig. © jes/zweiküsten

Mehr über die Sand­dorn-Ernte auf Rügen.

So geht’s

Gemixt ist der Cock­tail dann schnell. Ich benutze dafür gern ein Schraub­glas, das ich – Deck­el drauf – dann als Cock­tailmix­er ver­wende. Geschüt­telt oder gerührt – das ist ja auch beim Caipir­in­ha eine Frage, die gern mit let­zterem beant­wortet wird, wenn Crushed Ice und Rohrzuck­er ins Glas kom­men. Bei­des find­et man in Brasilien im Caipir­in­ha übri­gens sel­ten. Eiswür­fel hal­ten den Drink näm­lich sehr viel länger kalt, und weißer Zuck­er zieht den Geschmack nicht aus dem Cock­tail wie der braune. Dafür darf der Caipir­in­ha dann gern schön geschüt­telt werden.

Sanddorn Caipirinha zubereiten

Zuck­er auf die Sand­dorn­beeren und mit dem Stößel zer­quetschen, dann Eiswür­fel und Schnaps drauf, Deck­el auf’s Glas – shake it, baby! © jes/zweiküsten

Rezept für einen Sanddorn-Caipirinha

Zutat­en:

  • 3 Ess­löf­fel Sanddornbeeren
  • 1 Ess­löf­fel Zucker
  • Eiswür­fel
  • Cachaça (Zuck­er­rohrschnaps) oder Wodka
  • frische Minze

Uten­silien:

  • Schraub­glas (zum Beispiel altes Marme­laden­glas; der Deck­el sollte gut zu ver­schließen sein, damit beim Schüt­teln nichts rausspritzt)
  • Stößel

Zubere­itung:

  • Die Sand­dorn­beeren waschen und damit ein Schraub­glas zu etwa einem Drit­tel füllen. 
  • Einen Ess­löf­fel Zuck­er darüber streuen und Beeren und Zuck­er mit einem Stößel zerdrücken. 
  • Das Glas mit Eiswür­feln auf­füllen, 6 cl Cachaça (Zuck­er­rohrschnaps) oder Wod­ka darüber gießen, den Deck­el fest auf­schrauben und das Glas gut schütteln. 
  • Umfüllen oder direkt im Glas mit einem Stro­hhalm servieren. Zwei, drei Blät­ter frische Minze zu – fertig! 

Und dann: Prost! Oder Saúde (sprich: sa-udschi), wie man in Brasilien sagt, das heißt: Gesund­heit! Und wenn die Beeren nicht all ihre Vit­a­mine im Alko­hohl ertränken, dürfte das kein from­mer Wun­sch bleiben…

jes.

Sanddorn an der Ostsee in Lubmin

      Sand­dorn an der Küste von Lub­min © jes/zweiküsten

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Buchtipp:

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